Königsberg, den 29. Oktbr. 59

Hochwohlgeborener Herr!
Hochverehrter Herr Kanzler!

Seit langer Zeit ist es der sehnlichste Wunsch des Herrn Grafen von Schwerin auf Wildenhof die eigenen Bewirtschaftung des gedachten, zur Zeit an Herrn Schepke verpachteten Gutes zu übernehmen. Dieser Wunsch kann nur erreicht werden, wenn Ew. Exzellenz denselben billigen und seine Durchführung geneigtest unterstützen.
Herr Graf von Schwerin hat sich erlaubt, Ew. Exzellenz darüber mündlichen Vortrag zu halten, und haben Sie ihn damals angewiesen, durch mich ein Promemoria fertigen zu lassen, in diesem seinen Wunsch zu motivieren und Vorschläge über die Art der Ausführung zu machen.
Demzufolge beehre ich mich, Ew. Exzellenz das bezeichnete  Liegt dem Schreiben bei, Bl. 111-115.
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Promemoria
in der Anlage gehorsamst zu überreichen. Haben Sie die Gewogenheit, dasselbe Ihrer hohen Prüfung zu unterwerfen und mich geneigtest zu bescheiden, ob Herr Graf von Schwerin auf Ew. Exzellenz Billigung und Unterstützung, die er mit aufrichtigem Danke anerkennen würde, rechnen darf.
Billigen Ew. Exzellenz das Projekt nicht, so versteht es sich von selbst, dass Herr Graf von Schwerin davon abstehen wird, anderen Falls würde ich sogleich die weiteren Schritte zu seiner Realisation tun und Ew. Exzellenz nähere Anweisung darüber gewärtigen.

Ehrerbietigst Ew. Exzellenz ganz ergebenster

Zitierhinweis

Wilhelm von Hippel an den Kanzler Friedrich von Zander wegen der Eigenbewirtschaftung von Wildenhof durch den Grafen von Schwerin. Königsberg, 29. Oktober 1859. In: Die Spiegelung neuzeitlich-bäuerlicher Lebenswelten in den Akten ostpreußischer Gutsarchive. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2021-2023. URL: https://lebenswelten-digital.bbaw.de/dokumente/detail.xql?id=lehndorff_ajz_4w5_k5b