Drengfurth, 16. Juli 1855
Hochgeborene Frau Gräfin!Ihre Hochgeboren beehre ich mich auf das geehrte Schreiben vom 3. d. M. ganz ergebenst zu
erwidern, dass ich mit großem Vergnügen von dem viel versprechenden
segensreichen Projekt Kenntnis genommen habe, in der Schule zu Taberlack für die weibliche Jugend
Nähschulunterricht und für die Knaben Handarbeitsstunden einzuführen, und trage
keine Bedenken, meine freudig dankbare Zustimmung zu geben und die Genehmigung
der Königl. Regierung mit voller Gewissheit in Aussicht zu stellen.
Mit
dem Lehrer Kuersner(?) aus
Taberlack, dessen Frau, falls ihre Kränklichkeit es zulässt, zur Erteilung des
Nähschulunterrichts sich sehr eignen dürfte, habe ich bereits Rücksprache
darüber genommen, lege aber die Ausführung selbst verantwortungsvoll in die in
solcher Kunst geübte und erfahrenen Hände Ihrer Hochgeboren.
Mit dem
Wunsche, dass bei diesem Projekte der SEgen des Herrn nicht ausbleiben möge und
mit dem Ausdruck tiefgefühlter Ehrerbietung gebe ich mir die Ehre mich zu
zeichnen
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