Rosengarten, den 11. April 1836

Ew. Exzellenz wollen uns gnädigst verzeihen, dass wir uns die Freiheit nehmen, Hochdero bekannte Menschenfreundlichkeit in tiefer Ehrfurcht untertänigst anzusprechen. Wir bewohnen eine Kate in Rosengarten, welche zum Blankschen Erbpacht-Grundstück gehört, und zahlen bis auf die gegenwärtige Zeit von derselben die uns auferlegte jährliche Abgabe dem Dominio Steinort. Zu der erwähnte Kate gehört auch ein Gartenanteil, der vor Jahren dicht an derselben lag, von ca. 4 Schfl. Kartoffel-Aussaat. Diesen Garten haben die ehemaligen Erbpächter mehrmals mit des Blanks Vorfahren und mit dem Blank selbst getauscht gehabt, also, dass unser Gartenanteil jetzt im Felde nahe am Dorfe sich befindet. Bei Separation der Feldmarken von Rosengarten wurde er aber in keine Erwähnung gebracht. Um nun in unserem gerechten Anspruch nicht irre zu gehen oder den Garten nicht etwa gänzlich zu verlieren, bitten Ew. Exzellenz wir hiermit untertänigst, uns zu unserem Vorhaben in dieser Angelegenheit mit Rat und Beistand gnädigst zu unterstützen.

Geruhen Ew. Exzellenz gnädigst zu erhören die Bitte, die wir in tiefer Ehrfurcht überreichen, als Ew. Exzellenz untertänigste Diener

Wilhelm Krispin


Friedrich Sauer

Zitierhinweis

Wilhelm Krispin und Friedrich Sauer bitten Graf von Lehndorff um Unterstützung. Rosengarten, 11. April 1836. In: Die Spiegelung neuzeitlich-bäuerlicher Lebenswelten in den Akten ostpreußischer Gutsarchive. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2021-2023. URL: https://lebenswelten-digital.bbaw.de/dokumente/detail.xql?id=lehndorff_mxr_sx5_msb