Rastenburg, den 2. Dez. 1857

Hochgeborener Herr,
Höchstgeehrter Herr Graf!

Verzeihen Sie, wenn ich mich der Erhabenheit und Huld Ihrer Gnaden mit meiner Bitte nahe.
Von der hier herrschenden Krankheit bin ich, auch 2 meiner Kinder, hart gefunden worden, zwar sind wir wieder mit Gottes Hilfe genesen, bedürfen aber einer Pflege, da wir noch schwach und kraftlos sind, Gott der Allgütige weiß es, dass ich außerstande, die entstandenen Kosten in der Apotheke zu bezahlen. Ich bitte und flehe Ihro Gnaden um Huld mit dem Beistand meines lieben himmlischen Vaters um eine Unterstützung, lindern Sie gnädig meine Not, mein lieber Gott gibt es Ihnen segnend wieder, denn ich bin ja eine alte ame und kranke verlassene Witwe und Hunger tut weh.

MIt der tiefsten Demut nenne ich mich ergebenst

Friederika Batz geb. Willutzki

Zitierhinweis

Friederika Batz, geb. Willutzki, bittet um Unterstützung. Rastenburg, 2. Dezember 1857. In: Die Spiegelung neuzeitlich-bäuerlicher Lebenswelten in den Akten ostpreußischer Gutsarchive. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2021-2023. URL: https://lebenswelten-digital.bbaw.de/dokumente/detail.xql?id=lehndorff_ndb_psn_ftb