Angerburg, den 28. Januar 1751
Hochgeborne Reichsgräfingnädige Frau!
Da ich endlich nach Hause wiedergekommen, so schicke Ew. Hochgeboren Reichsgräfl. Gnaden die
verlangte Die Abrechnung mit dem
Fischer Friedrich Werner vom
Pristanischen Werder von
Ostern 1742 bis Ostern 1750.
[Schließen]Wernersche Liquidation im
Anschluss untertänigst ein, und zeige
dabei gewissenhaft an, dass Ew. Hochgeboren Reichsgräfl. Gnaden mir durch Dero
Schreiber, den Lindenau, unrecht tun,
wenn Hochdieselben mir schreiben zu lassen geruhen, dass einige Rosengartsche Interessen an mich genommen,
und solche zu unterschlagen intentioniert bin. Ich weiß mich keineswegs zu
erinnern, womit hierinnen Dero Ungnade auf mich gezogen. Ich urgire die
Bezahlung der Interessen fast täglich, man hält mich aber bei unermüdeter
Suchung solcher Berechnung ständig auf, und derjenige, der Ew. Hochgeboren
Reichsgräfl. Gnaden zu sagen oder zu schreiben: dass meine selber von denen
Interessen eincessiert oder an mich genommen, sich nicht entblödet, derjenige
gibt von sich ein hässliches Merkmal eines vergallten und teufelischen Herzens,
dessen Intention mich aber gar nicht afficiret, da ich Ew. Hochgeboren
Reichsgräfl. Gnaden jederzeit mit gutem Gewissen unter Dero Augen treten kann
ohne zu besorgen, dass jemand da sein würde, der mich einer solchen übeln
Vorhaltung überführen könnte. Ew. Hochgeboren Reichsgräfl. Gnaden geruhen mir
die Gerechigkeit huldreichst widerfahren zu lassen und den Grund dieser Sache zu
examinieren, damit nicht nötig hätte, mich bei Ew. Hochgeboren Reichgräfl.
Gnaden über die harte und ungewöhnliche Expressiones Dero Schreibens höchlich zu
beschweren.
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