Insterburg, d. 14. Dezember 1810

Seiner Exzellenz meiner allergnädigsten Gräfin

mit einer allergnädigsten und fußfälligen Bitte komme ich zu meiner allergnädigsten Gräfin. Ich habe ein sehr großes Unglück. Sie haben meinen Sohn Fritz   Unleserliche Stelle [...] unter die Soldaten genommen und haben ihn nach Elbing transportiert. Erbarmen sie über mich arme Witwe und über mein armes Kind. Ich bitte mit Tränen untertänigst die einzige Gnade zu haben und an den Kommendeur nach Elbing zu schreiben und für meinen Sohn den Fritz  Unleserliche Stelle [...] zu bitten. Ich bitte meine allergnädigste Gräfin nochmalen fußfälligst meinen Sohn den Fritz  Unleserliche Stelle [...] zu retten, ich bin überzeugt, dass seine Exzellenz ihn von den Soldaten losmachen werden. Erbarmen Sie doch   Unleserliche Stelle [...] verlassenes weiß  Unleserliche Stelle [...], ich bin auch außer Kondition und bin bei meiner armen Schwester bei dem Musecus(?) bald in Insterburg, solange bis der große Gott vor eine Stelle sorgen wird. Ich bitte untertänigst um eine gnädige Antwort und beharre mit der größten Ehrfurcht und untertänigstem Respekt

meiner allergnädigsten Frau Gräfin untertänigste Dienerin

Witwe  Wilhelmine Müller
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Müllerin

Zitierhinweis

Witwe Müller bittet Gräfin von Lehndorff um Unterstützung. Insterburg, 14. Dezember 1810. In: Die Spiegelung neuzeitlich-bäuerlicher Lebenswelten in den Akten ostpreußischer Gutsarchive. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2021-2023. URL: https://lebenswelten-digital.bbaw.de/dokumente/detail.xql?id=lehndorff_vbc_zfy_2tb