Gr. Steinort, d. 23. September 54

Seiner Gnaden den Gnädigen H. Grafen bin ich gedrungen, untertänigst um Gehör zu bitten.
Denn da H. Oberinspektor Schmidt durchaus auf die Veränderung des von seiner Gnaden der Hochseligen Exzellenz beschlossenen Kontrakts dringt, uns ebenso wie in der Grafschaft Dönhoffstädt stattfindenden Schmiede-Kontrakt stellen will, womit wir aber in Steinortschen Gütern nicht bestehen können. Sonsten einverstanden. Nur Neubauten und Seiner Gnädigen Herrschaftlichen Schmiedearbeit mit Recht bezahlt verlangen. Untertänigst erlaube ich mir Seiner Gnaden im Kurzen unsere notwendig erforderlichen Ausgaben zu bemerken:
Gesellenlohn 35 Rtlr.
Königliche und geistliche Abgaben 10 Rtlr.
  Unleserliche Stelle [...] Seile und andere Handwerkzeuge 20 Rtlr.
Mädchenlohn und was sonst ist noch, Salz 12 Rtlr.
Alle in der Wirtschaft erforderlichen Ausgaben ist mir nicht möglich, Seinen Gnaden vorzutragen.
Mithin bitte ich untertänigst um Entscheidung der Sache, und flehe, mich nicht schon so sehr unglückliche Personen noch mehr zu vernichten.
Ich verharre meiner Bitte

Ihre die tief untertänigste Dienerin

A. Wallner
Schmied-Frau

Zitierhinweis

Supplik an Graf von Lehndorff wegen der Schmiede in Steinort. Steinort, 23. September 1854. In: Die Spiegelung neuzeitlich-bäuerlicher Lebenswelten in den Akten ostpreußischer Gutsarchive. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2021-2023. URL: https://lebenswelten-digital.bbaw.de/dokumente/detail.xql?id=lehndorff_yd5_l1z_2tb