Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König!
Allergnädigster König und Herr!
Die außerordentlich bedrängte Lage, in die sich Ostpreußen, Westpreußen und Litauen eben jetzt aufs Neue versetzt sehen, gibt uns den Beweggrund, Ew. Königlichen Majestät uns ehrfurchtsvoll zu nahen. Eine bedeutende Macht ist bereit, ihre Grenzen zu betreten, ob mit Schonung oder mit zerstörender Feindseligkeit? - Dies ist noch unentschieden, und diese Ungewissheit hält uns zwischen Hoffnungen und bangen Erwartungen gespannt. Von einer Seite lehrt eine beugende Erfahrung, dass die unaufhörlichen Anstrengungen und Krafterschöpfungen, welche das unerbittliche Verhängnis der letzten Zeit den genannten Provinzen abnötigte, nicht unserem Könige und Vaterlande, nicht uns und unseren Nachkommen, sondern fremden Absichten zum Opfer gebracht wurden. Die Fortdauer eines so unerträglichen Drucks unterliegt keinem Zweifel, wenn die sich nähernde  Russland. Selbst nach der Konvention von Tauroggen und „Freundschaftsversicherungen‟ war die Gefahr, dass Ostpreußen von den Russen als erobertes Land behandelt werden könnte, nicht gebrochen, vgl. ebd., S. 65 f.
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zweite Übermacht
jene Provinzen als Feindesland zu behandeln sich bestimmte, und damit verbindet sich die Aussicht, sie zum Schauplatz ebenso blutiger, als ihnen und dem Vaterlande fruchtloser Kämpfe werden zu sehen. Auf der anderen Seite glauben wir in den letzten militärischen Ereignissen einen Schimmer von Hoffnung zur Erlangung eines baldigen Friedens zu erblicken.   Editorische Auslassung [...]


Zitierhinweis

Aus der Immediateingabe der Provinzialdeputierten Ost- und Westpreußens. Berlin, 29. Dezember 1812. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: https://lebenswelten-digital.bbaw.de/dokumente/detail_doc.xql?id=lehndorff_mwt_xfm_5gb