Regest:

Den Februar und März hatte Lehndorff in Berlin mit seiner Frau verbracht. Seit März wurden die Kriegsvorbereitungen mit „größerem Eifer betrieben“, so dass die Hoffnung, der Hof werde nach Berlin zurückkehren, schwand. Im Juni macht er eine Reise nach Quedlinburg, durch den Harz und an den Hof des Grafen Stolberg in Wernigerode, wo er sich letztmals 1744 aufgehalten hatte. In Halberstadt traf er Domdechant Spiegel, bevor er nach Magdeburg zurückkehrte. Am 1. August reiste er im Auftrag der Königin „mit halb Berlin“ wegen der   Sophie Charlotte Prinzessin von Mecklenburg Strelitz heiratete am 8. September 1761 König Georg III. von Großbritannien.
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Vermählung der jüngsten Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz mit dem König von England
am 1. August 1761 nach Perleberg und weiter nach Hamburg und Stade, wo die Einschiffung der Königin stattfinden sollte. Dabei begegnete er in Perleberg zahlreichen „Landpomeranzen“ und dem „Provinzadel“, über die sich der hof-erfahrene Graf amüsierte. In Hamburg lernte er zahlreiche Engländer kennen und soupierte mit wohlhabenden Kaufleuten, darunter „einem reichen Kaufmann namens Silm und mit dem „reichen Schimmelmann - vor dem Krieg bankrott und jetzt „über Millionen“ verfügend. „In dieser Stadt muss man mit den Handeltreibenden verkehren, die alle große und mächtige Herren sind.“ Anfang September kehrte er nach Magdeburg zurück.

Zitierhinweis

Tagebucheinträge von Ernst Ahasverus Heinrich Graf von Lehndorff. Februar bis September 1761. In: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Berlin 2019. URL: https://lebenswelten-digital.bbaw.de/dokumente/detail_doc.xql?id=lehndorff_tjz_gqr_rdb