Zum Zustand von Labab, Stawisken und Taberlack. Auszug aus den Inventaren. Labab,
7. bis 9. Dezember 1670. Bestätigt Drengfurt, 16. Dezember 1674
Nach dem Tod des Obristleutnants Fabian Melchior von
Lehndorff, Erbherr auf Labab, wird durch die Vormünder seiner Kinder,
den Oberappellationsgerichtsrat Fabian von
Lehndorff, Erbherr auf Stawken, und Julius Friedrich von Packmohr, Oberhofmeister, Erbherr auf Jäglack, im
Hof Labab vom 7. bis 9. November 1670 ein Inventar aufgestellt. Demnach gab es
auf dem Hof Labab: eine große Wohnstube,
eine Kammer neben der Wohnstube, eine Schlafkammer, ein sogenanntes gewölbtes
Stübchen, eine Stube neben der großen Wohnstube (gegen den See gelegen), ein Vorhaus,
eine Stube, die als Speisekammer genutzt wurde, eine Küchenkammer und eine Küche. An
weiteren Gebäuden gab es einen Keller, ein Brauhaus, ein Stübchen neben dem Brauhaus,
eine Wagenscheune, einen Pferdestall, Scheunen und ein Torhaus. Die Baulichkeiten
werden als „alt“ beschrieben.
Nach der „Besichtigung des Hofes Labab und wie er im baulichen Wesen befunden‟, wird
ausgeführt: In der großen Wohnstube fehlt ein Kachelofen, in der gewölbten
Stube und in der Stube zum See sind die Öfen baufällig. Überall fehlen Lichter
(Fenster) oder sind beschädigt. Eine obere Stube ist nicht fertiggestellt. Der Keller
ist im desolaten Zustand, ein Fenster fehlt, so dass man einsteigen kann. Der
Milchkeller ist kaputt. Überall fehlen Schlösser. Das Dach ist löchrig. Die
Außenmauern und der Giebel sind verworfen, die Seite zum See ausgewaschen und
baufällig, die Seite nach Steinort hat Risse. Der Schornstein ist beschädigt. Der
Zustand der Räume ist schlecht. Torhaus, Brauhaus, Speicher, Scheunen und Schuppen
sind baufällig.
Die in Labab wohnenden Bauern sind:
Jann, 4 Pferde, 1 Füllen, 4 Kühe, 3
Ochsen, 4 Schafe, 6 Schweine. Die Scheune ist baufällig.
Jann Dam, 2 Pferde, 2 Ochsen, 1 Kuh, 6
Schafe, 3 Schweine, 2 Kühe. Die Scheune ist baufällig.
Ludwig, 5 Jungpferde, 2 Ochsen, 3 Kühe, 5
Schweine.
Woidku, Zinsbauer, 5
Pferde, 4 Ochsen, 4 Kühe, 13 Schafe, „steht auch im übrigen wohl“.
Jann, 3 junge Pferde, 2 junge Füllen,
2 Ochsen, 3 Kühe, 2 Stück Jungvieh. Die Scheune ist baufällig. Vier
Gärtner: Christoff, noch
unverheiratet, Adam, beide sind
Fischersöhne.
Martin Klewka,
Gendries Seum – bei beiden ist das
Gebäude baufällig und wird mit Stützen gehalten.
Vorwerk zu Stawisken: Das Wohnhaus
ist baufällig und ohne Dach. Die Scheune ist baufällig. Vom Schuppen steht nur noch
ein Rumpf.
Jan Grabus, Gärtner, 1 Stute, 4 junge
Schweine, 1 Sau. Das Wohnhaus ist ohne Dach.
Stephan, Zinsbauer, 4 Pferde, 3 Ochsen, 1
Kuh, 2 Schweine. Das Wohngebäude ist beschädigt.
Jann, Bauer, 2 Pferde, 2 Ochsen, 1 Kuh.
Georg Matthias, Mietsmann, wohnt auf einem
Huben auf Zins, ist kein Untertan.
Michael Schuster, Bauer, 4 Pferde, 2
Ochsen, 2 Kühe, alles sein eigener Besitz.
Hans Schmied, Mietsmann, 4 Pferde, gibt
Zins und hat sein eigenes Vieh.
Jacob Weiß, Bauer, 2 Pferde, 2 Ochsen, 1
Kuh, 4 Schweine, ihm ist vorerst nur Besatz gegeben und das Winterfeld besät.
Jacob Loswoll, alter Bauer, 3 Pferde, 3
Kühe, 3 Ochsen, 4 Schafe, 3 Ziegen, 2 Schweine.
Taberlack: Bauersmann hat sein
Gebäude pfandweise von Hr. Sigismund von
Gaudecker nebst 2 Hufen für 400 Fl. Es wurde von der Gräfin Lehndorff
mit einem Schuppen neu errichtet. Zum Inventar gehören: 8 Schock geschnittenes Korn,
1 Schock geschnittener Weizen. Davor gibt es ein Gärtnerhäuschen und einen Gärtner
Georg. Der Schuppen fehlt. Er hat 2
Pferde, 2 Ochsen, 1 Kuh, 1 Füllen, 8 Schweine.
Mathes, Zinsbauer, 4 Pferde, 2 Ochsen, 3
Kühe, 8 Schafe, 5 Schweine.
Fabian, Bauer und Untertan, 4 Pferde, 4
Ochsen, 2 Kühe, 15 Schafe, 3 junge Ochsen, 6 Schweine.
Jann, Bauer, 2 Pferde, 2 Ochsen, 2 Kühe, 1
Füllen, 4 Schweine. Sein Haus ist im selben Jahr abgebrannt und nur die Scheune ist
erhalten geblieben.
Martin, Bauer, 2 Pferde, 1 Füllen, 2
Ochsen, 2 Kühe, 2 Schweine. Das Gebäude ist baufällig.
Jedann, 1 Kuh, 2 Schweine. Er hat im Jahr
selben Jahr den Besatz erhalten sollen, ihn aber noch nicht bekommen. Nur das
Winterfeld wurde ihm besät.
Hans, Gärtner, ist ebenfalls abgebrannt,
hat 1 Schwein.
Jann, hat 3 Morgen, Untertan, hat keinen
Besatz, hat eigenes Vieh, ein Pferd, das blind ist, 1 Füllen, 1 Kuh, 6 Schafe.
Das Hausgerät des Hofes Labab wird bei der Neuverpachtung 1715 aufgeführt.