Heinrich von Lehndorff an Carl Friedrich Ludwig Graf von Lehndorff. Königsberg, 1. Mai 1811

Heinrich von Lehndorff teilt seinem Bruder Carl Friedrich Ludwig mit, dass er vom Pächter einen Brief erhalten habe, in dem dieser erklärt, die Pacht nicht fortsetzen zu können, wenn er keine Unterstützung erhält. Da ihm unklar ist, worin diese Unterstützung bestehen könne, habe er sich nach Warglitten begeben. Der Pächter wünscht eine bare Vergütung eines Teils seiner geleisteten Vorschüsse. In den „bedrängten Zeiten‟ habe er dafür zwar Verständnis, denke aber, dass es nicht gut wäre, solche Zugeständnise zu machen, denn dann könnte man die Pacht auch selbst übernehmen. Deshalb habe er den Pächter gebeten, seiner Mutter ein Schreiben zu schicken, indem er seine Forderungen auf drei Alternativen richten soll: 1. Was er an Remission von der Pacht wünsche? 2. Was er an Vergütung seiner gemachten Vorschüsse wünsche, wenn er keine Remission erhielte und in der Pacht bliebe? 3. Wie eine Auseinandersetzung aussehen soll, wenn er die Pacht abgäbe und das angeschaffte Inventar auf den Gütern ließe. Er hofft, dass der Bruder bei der Auseinandersetzung dabei sein wird, damit man einen gemeinsamen Beschluss fassen kann. Variante 1 und 2 sind problematisch, da er, der Bruder und die Ysenburgs auf die Revenuen der Landkeimschen Güter assigniert sind. Immer ist Geld notwendig und der endliche Zweck, „die Güter aus den Händen der Pächter zu ziehen‟, wird nicht erreicht. Im Fall der dritten Alternative wäre er bereit, die Bewirtschaftung der Güter zu übernehmen. Dies wäre „ein großer Schritt, um uns von Schmidt zu trennen‟. In diesem Fall würde er auf sein „Projekt von Stawken und Pristanien Verzicht leisten‟.

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